Auswahlverfahren und Auswahlkriterien für höhere Fachsemester im Studiengang Medizin
Wer einige Semester Medizin im Ausland studiert hat und dann zurück nach Deutschland wechseln möchte (also den sogenannten “Quereinstieg” macht), muss sich mit dem Auswahlverfahren und den Auswahlkriterien seiner Zieluniversität vertraut machen. Diese sind in Deutschland nicht einheitlich geregelt, jede medizinische Universität kann hier relativ frei Kriterien entwickeln, nach denen freie bzw. frei werdende Plätze besetzt werden.
Quereinstieg Medizin an der Uni Hamburg
Ein Beispiel: Die Universität Hamburg hat die Vergabe in einer eigenen Satzung geregelt. Die Vergabe der für ein höheres Fachsemester zur Verfügung stehenden Studienplätze erfolgt über eine Rangliste, in welche die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung und die im bisherigen Studium erbrachten Leistungen eingehen. Am einfachsten zu berechnen ist dies, wenn eine Abschlussprüfung des 1. Abschnitts der ärztlichen Prüfung vorliegt (ansonsten muss ein Durchschnitt im jeweiligen Fachsemester errechnet werden).
Da eine solche Abschlussprüfung bei einem Wechsel von einer bulgarischen oder anderen ausländischen Universität nach Deutschland meist nicht vorliegt, muss ersatzweise aus nachgewiesenen bewerteten Einzelleistungen eine Ersatznote zu bilden. Fehlende Leistungsnachweise werden als “ausreichend” bewertet und gehen mit in die Berechnung ein.
Anschließend wird eine Rangliste gebildet, in die auch die Abiturnote mit eingeht: Um die Rangliste zu erstellen, wird die Note der Hochschulzugangsberechtigung mit dem Faktor 3 multipliziert, die Note der Abschlussprüfung des 1. Abschnitts der ärztlichen Prüfung oder die aus den Einzelleistungen gebildete Gesamt-/Ersatznote mit dem Faktor 7. Die Summe dieser beiden Werte bestimmt den Rangplatz. Je kleiner sie ist, desto besser ist der Platz in der Rangliste.
Abiturnote (kann) auch hier wichtig sein
Das Abiturzeugnis spielt also in Hamburg eine große Rolle – wer mit einer sehr schlechten Abinote ins Ausland gewechselt ist und nun an eine deutsche Uni wechseln möchte, sollte dies berücksichtigen. Manche Universitäten, insbesondere solche, die nicht in Großstädten angesiedelt sind, berücksichtigen hingegen nur die im Medizinstudium erbrachten Leistungen – und wären daher für Bewerber mit schwachen Abinoten die bessere Wahl. Teilweise finden sogar Losverfahren Anwendung. Grundsätzlich ist es sinnvoll, bei der Uniwahl flexibel zu sein und den Quereinstieg gleichzeitig bei mehreren Unis zu versuchen.
Bitte verwechseln Sie diesen Quereinstieg nicht mit der Studienplatzklage! Mit dieser wird versucht, der Zieluniversität eine fehlerhafte Vergabe von Studienplätzen (unabhängig vom Semester) nachzuweisen und so einen Studienplatz zu bekommen.
medigate berät Sie auch hier fachkundig, seriös und professionell, damit der Quereinstieg mit einer hohen Wahrscheinlichkeit und geringen Reibungsverlusten gelingt. Denn natürlich gilt auch hier: Je mehr Bewerber es für freiwerdende Studienplätze gibt, desto höher werden die Anforderungen. Eine Garantie gibt es also nicht!