Medizinische Fachbegriffe für Studenten
medigate hat hier einige wichtige Fachbegriffe zusammengestellt, die man als Medizinstudent wissen sollte.
Approbation
Die Approbation bezeichnet die behördliche Genehmigung, die zur selbstständigen Ausübung der ärztlichen Tätigkeit in Deutschland erforderlich ist. Weiters stellt sie die Befugnis zur Berufsbezeichnung als Arzt dar. Nicht nur für den Bereich der Humanmedizin, sondern auch für Tiermediziner, Zahnärzte und Apotheker ist diese erforderlich. Geregelt ist diese in den Approbationsordnungen, die vom Gesundheitsministerium aufgrund entsprechender Gesetze festgelegt wurden. Voraussetzung für die Beantragung ist der Abschluss des zugehörigen (Medizin-) Studiums. Je nachdem in welchem Bundesland dieses abgeschlossen wurde, muss auch die Approbation beantragt werden. Nach Prüfung der erforderlichen Kriterien wird die Approbationsurkunde ausgestellt.
Biometrie
In der Biometrie werden biologische Daten erfasst, gemessen und analysiert. Sie soll Methoden aus der mathematischen Statistik mit den biologischen Wissenschaften vereinen und schließlich für die Medizin weiterentwickeln. Sie ist eng mit der Informationstechnologie verknüpft, die für die Auswertung der Daten eine große Rolle spielt. Als Beispiele kann die Analyse körperlicher Merkmale wie der DNA, der Iris, des Fingerabdruckes usw. genannt werden. Außerdem stellt sie einen wichtigen Bestandteil der klinischen Forschung dar, da sie objektive und vergleichbare Ergebnisse sichern soll. Für wissenschaftliche Publikationen ist sie daher unverzichtbar.
Epidemiologie
Die Epidemiologie beschäftigt sich mit der Verbreitung, den Ursachen und Folgen von Krankheiten innerhalb bestimmter Bevölkerungen und den damit zusammenhängenden Variablen. Durch diese Forschung sollen Aussagen über die Häufigkeit oder Seltenheit einer Erkrankung getroffen werden können. Das stellt auch den Unterschied zur klinischen Medizin dar, in dem lediglich Einzelfälle behandelt werden. Epidemiologische Studien spielen auch in der Soziologie und in der Psychologie ihre Anwendung, bilden aber hauptsächlich die Grundlage für klinische Studien um die Volksgesundheit zu gewährleisten. Es wird viel mit statistischen Methoden und mathematischen Modellen gearbeitet, die die Ausbreitung von Epidemien simulieren können.
Famulatur
Famulaturen sind die vorgeschriebenen Praktika, die Medizin- und Pharmaziestudenten während ihres Studiums in Krankenhäusern oder Arztpraxen ablegen müssen. Um mehr Erfahrungen zu sammeln, können darüber hinaus auch noch weitere freiwillige abgelegt werden. Beginnen können die Medizinstudenten damit allerdings erst nach Bestehen des Ersten Abschnittes der Ärztlichen Prüfung. In Deutschland ist die Dauer der Pflichtfamulatur landesweit mit 4 Monaten festgelegt. 2 davon müssen in einem Krankenhaus, 1 in der Patientenversorgung und 1 in häuslicher Versorgung verbracht werden. In Österreich unterscheiden sich die Pflichtpraktika in Dauer und Umfang von Universität zu Universität. Allerdings ist auch hier zuvor das Bestehen einer bestimmten Prüfung Voraussetzung.
Palliativmedizin
Die Palliativmedizin beschäftigt sich nur mit Patienten, die unter einer weit fortgeschrittenen Erkrankung leiden und deren Lebenserwartung bereits begrenzt ist. Meist spricht der Patient nicht mehr auf die Behandlung an und man versucht hauptsächlich seine Schmerzen zu lindern, bzw. ihn psychologisch und sozial zu unterstützen. Das Behandlungsziel ist damit nicht mehr die Lebensverlängerung, sondern das Aufrechterhalten einer gewissen Lebensqualität durch ständige Kontrolle der Symptome. Um Patienten bestmöglich behandeln zu können, sind genaue Wahrnehmung und Dokumentation der Begleiterscheinungen unerlässlich. In der Palliativmedizin wird nicht nur mit auf die Patienten eingestellten Medikamenten, sondern auch mit physikalischen Therapien gearbeitet. Im Mittelpunkt steht das Wohlbefinden des Kranken, auf das individuell eingegangen wird.
Pharmakologie
Unter Pharmakologie versteht man die Lehre von der Wechselwirkung zwischen körperfremden Wirkstoffen und Lebewesen. Im Gegensatz zur Toxikologie legt die Pharmakologie von Anfang an keinen Wert darauf, ob der Stoff dem Körper schadet oder nützt. Erst später wird zwischen Arzneimitteln und Giften unterschieden. Das Gebiet der Pharmakologie stellt den Grundstein für die Herstellung von Medikamenten, Therapeutika und Impfstoffen dar und ist daher mit vielen naturwissenschaftlichen Feldern eng verknüpft. Die Pharmakologie wird außerdem in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, die wesentlichen molekularbiologischen Methoden zur Entwicklung der heute weitverbreiteten Medikamente wurden zum Großteil erst in den letzten 40 Jahren entwickelt.
Physiologie
In der Physiologie beschäftigt man sich mit den natürlichen Lebensvorgängen sowie biochemischen und biophysikalischen Funktionsweisen des Organismus aller Lebewesen. Es wird das Zusammenwirken von Organen, Zellen und Geweben betrachtet, wodurch auch auf molekularer Ebene Vorhersagen über das Entwickeln eines Systems (z.B. Stoffwechsel, Bewegung, Wachstum usw.) gemacht werden sollen können.
Toxikologie
In der Toxikologie geht es um die Lehre von Giftstoffen und ihre schädlichen Wirkungen auf Lebewesen. Sie stellt allerdings kein eigenständiges Fachgebiet dar, sondern wird meist der Pharmakologie zugeordnet. Außerdem behandelt sie viele gemeinsame Felder wie die Biochemie, wo u.a. die Grundlagen für die verschiedensten Vergiftungen erforscht werden. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass nicht immer schon alleine die Qualität eines Stoffes diesen gesundheitsschädlich macht, sondern es auch auf andere Faktoren wie die Quantität, in der er zugeführt wird oder die physische Beschaffenheit der Person, ankommt.
Venerologie
Die Venerologie beschreibt die Lehre über die Diagnose und Therapie der sexuell übertragbaren Krankheiten, oder auch Geschlechtskrankheiten. Es handelt sich dabei um kein eigenes Fachgebiet, die Venerologie wird meist als ein Teilgebiet der Dermatologie gesehen. Es gibt allerdings eine Facharztausbildung zum Venerologen, die stark mit der des Dermatologen verknüpft ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich Geschlechtskrankheiten meistens an der Haut festsetzen. Die Erkrankungen können dabei von Pilzen, Parasiten, Bakterien oder Viren ausgelöst werden, als Beispiele können Syphilis und HIV genannt werden. Der Name dieser Fachrichtung ist auf die Liebesgöttin „Venus“ zurückzuführen, die mitverantwortlich für solche Erkrankungen gemacht wird.