Der Numerus Clausus (NC) ist DAS Kriterium schlechthin, wenn es um einen Medizinstudienplatz in Deutschland geht. Doch was heißt das für das Studium und die spätere Tätigkeit als Arzt? Selektiert man Studieninteressierte nach NC, erhält man Studenten, die gut darin sind, Prüfungen zu meistern.
Viele junge Menschen wissen bereits in der Schule, dass sie später Arzt werden möchten. Auch ist ihnen klar, dass dafür ein exzellentes Abitur benötigt wird. Daher wird schon frühzeitig alles Mögliche für ein gutes Zeugnis getan. Es werden die “richtigen” Fächer gewählt, nicht diejenigen, welche einem selbst liegen und Interesse hervorrufen. Hobbys und Freizeit werden hinten angestellt, zugunsten der bestmöglichen Klausurergebnisse. Dieses Verhalten wird jahrelang an den Tag gelegt und gefestigt.
Welche Folgen hat die NC-Auswahl für die Ausbildung zukünftiger Ärzte?
Mit dem Studienbeginn soll nun das selbstverantwortliche Lernen erfolgen – dies fällt den meisten Studenten schwer. Der Fokus liegt weiterhin auf bestmöglichen Prüfungsergebnissen. Inhalte, die als nicht oder weniger prüfungsrelevant erscheinen, werden oft vernachlässigt. Diese Atmosphäre spürt man im gesamten Uni-Betrieb. Hinzu kommt noch, dass wesentliche Anteile des Studiums in Krankenhäusern absolviert werden. Und auch hier dominiert das Kosten-Nutzen-Denken, das persönliche Wohlergehen der Patienten ist leider zweitrangig.
Medizinische Fakultäten sollten zur Entwicklung einer ärztlichen Grundhaltung beitragen. Es darf nicht nur darum gehen stur Formeln und Begriffe auswendig zu lernen, um die nächste Multiple Choice Abfrage mit Bravour zu bestehen. Wichtiger wäre, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Eine Atmosphäre des Forderns und Förderns auf Augenhöhe wäre erstrebenswert.
Wenn für Studenten das Ziel des Studiums „Klausuren bestehen“ ist, dann ist das in etwa so, als würde man auf die Frage nach dem Sinn des Lebens mit „Sterben!“ antworten.
Prüfungen müssen kein gefürchtetes Kontrollinstrument darstellen, sondern können auch als ein nützliches Feedback für die Studierenden gesehen werden.
Wie wichtig ist die Examensnote für Mediziner?
Dank des derzeitigen Ärztemangels ist eine mittelprächtige Abschlussnote kein K.-o.-Kriterium, um eine Anstellung zu finden. „Auslandsfamulaturen oder zusätzliche Kenntnisse sind viel wichtiger“ meint beispielsweise Magdalena Benemann vom Marburger Bund.
Bei Universitätskliniken sieht das jedoch anders aus. Sie haben ausreichend Bewerber und legen daher verstärkten Wert auf die Abschlussnote. Wer jedoch in ländliche Regionen arbeiten möchte oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, der braucht sich über Zensuren keine Gedanken machen.
Wir von medigate meinen: Übermäßiger Stress vor und während des Studiums muss nicht sein! Wollen auch Sie nicht mehr nach Noten jagen, sondern mit Auslandserfahrungen glänzen? Vielleicht wäre ja ein Medizinstudium in Bulgarien etwas für Sie! Informieren Sie sich auf unserer Website oder kontaktieren Sie uns direkt zum unverbindlichen Erstgespräch.
Zusatzinfo
Die Hälfte der Studenten in Deutschland leiden unter Dauerstress (Prüfungsdruck, Angst vor schlechten Noten etc.). 21 % entwickeln Depressionen und anderen psychischen Störungen und müssen ärztlich behandelt werden (Gesundheitsreport 2015 der Techniker Krankenkasse)