TMS – Test für medizinische Studiengänge (Medizinertest)
Letzte Aktualisierung: April 2025
Der TMS ist ein Eignungstest für das Medizinstudium. Im Gegensatz zum HAM-Nat handelt es sich nicht um einen Multiple-Choice-Test, der das Schulwissen prüft. Lediglich das Verständnis für medizinische und naturwissenschaftliche Problemstellungen wird analysiert. Der TMS bietet damit eine faire und standardisierte Möglichkeit, die Eignung von Studieninteressierten über die Abiturnote hinaus objektiv zu beurteilen. Der Test dauert insgesamt etwas über fünf Stunden. Unter anderem müssen längere Texte, Tabellen und Grafiken richtig interpretiert und gezeigt werden, dass man mit Größen, Einheiten und Formeln umgehen kann. Außerdem werden Merkfähigkeit, räumliches Vorstellungsvermögen und Konzentrationsfähigkeit getestet. Die Teilnehmer müssen für den Test also nicht lernen. Es hat sich allerdings heraus gestellt, dass Menschen, die für den TMS üben, bessere Ergebnisse erzielen.
Im Gegensatz zu typischen Wissensprüfungen zielt der TMS nicht auf das Abfragen von Lernstoff, sondern auf die Erfassung grundlegender intellektueller Fähigkeiten. Dazu zählen unter anderem das logische Schlussfolgern, das räumliche Vorstellungsvermögen, Textverständnis, Konzentration sowie der Umgang mit Tabellen, Diagrammen und Zahlen. Auch Merkfähigkeit spielt eine entscheidende Rolle. Diese Fähigkeiten spiegeln die Anforderungen eines Medizinstudiums sehr gut wider, bei dem Studierende täglich komplexe Informationen aufnehmen, verstehen, miteinander verknüpfen und in praktischen Kontext übertragen müssen. So wird auch getestet, ob man ein Medizinstudium -theoretisch – erfolgreich abschließen kann, woran die Medizinischen Universitäten natürlich ein Interesse haben.
Ein gutes TMS-Ergebnis kann die Studienplatzchancen erheblich verbessern – vor allem an Universitäten, die ihn im Auswahlverfahren (ZEQ oder AdH) mit hoher Gewichtung berücksichtigen. Besonders für Bewerber mit einem Abiturdurchschnitt außerhalb der Spitzengruppe eröffnet der TMS somit eine zusätzliche Möglichkeit, im Auswahlverfahren nach vorne zu rücken. Wichtig: Die Teilnahme ist freiwillig, aber lohnenswert. Ein schlechtes TMS-Ergebnis verschlechtert die Chancen nicht im Vergleich zu Bewerberinnen ohne Testergebnis.
Aufbau und Inhalte des TMS – Die acht Untertests im Überblick
Der TMS ist ein umfangreicher Test, der in zwei Blöcke – vormittags und nachmittags – unterteilt ist. Er besteht aus acht verschiedenen Untertests, die unterschiedliche kognitive Fähigkeiten prüfen. Jeder Untertest hat eine festgelegte Bearbeitungszeit. Die Aufgaben müssen ohne Hilfsmittel wie Taschenrechner oder Formelsammlungen gelöst werden.
- Muster zuordnen (24 Aufgaben, 30 Min.)
Hier wird die Fähigkeit geprüft, komplexe visuelle Muster zu erkennen und systematisch zuzuordnen. Gefragt ist schnelles, exaktes visuelles Denken. - Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis (24 Aufgaben, 60 Min.)
Dieser Untertest prüft das Verständnis naturwissenschaftlicher Zusammenhänge auf Grundlage kurzer Texte aus Biologie, Chemie und Physik – ganz ohne Fachwissen. - Schlauchfiguren (24 Aufgaben, 15 Min.)
Hier ist räumliches Vorstellungsvermögen gefragt. Teilnehmer*innen müssen beurteilen, wie ein Schlauchkörper aus einer bestimmten Perspektive aussieht. - Quantitative und formale Probleme (24 Aufgaben, 60 Min.)
Dieser Bereich testet mathematisch-logisches Denken. Es geht um Zahlen, Formeln, Einheiten und Zusammenhänge. - Merkfähigkeit – Einprägephase (20 Figuren + 15 Fakten, 10 Min.)
In kurzer Zeit sollen sich Teilnehmer*innen geometrische Figuren und Fakten einprägen. Diese werden später abgefragt. - Textverständnis (24 Aufgaben, 60 Min.)
Es gilt, aus längeren medizinisch-naturwissenschaftlichen Texten zentrale Informationen und Aussagen herauszufiltern. - Merkfähigkeit – Reproduktionsphase (20 Figuren + 20 Fakten, 12 Min.)
Die zuvor gelernten Inhalte müssen nun möglichst genau erinnert und wiedergegeben werden. - Diagramme und Tabellen (24 Aufgaben, 60 Min.)
Hier wird die Fähigkeit geprüft, strukturierte Daten aus Tabellen und Grafiken zu verstehen und logisch zu interpretieren.
Zwischen den Testblöcken gibt es eine Mittagspause. Der gesamte Testtag dauert etwa sechs Stunden.
Wann und warum sollte man den Medizinertest machen?
Der Test ist wie gesagt grundsätzlich freiwillig. Sollte die Abiturnote oder sonstige Voraussetzungen jedoch nicht ausreichen, um direkt über diese einen Studienplatz an der Wunschuni zu erhalten, ist es empfehlenswert, an dem TMS teilzunehmen. Denn ein gutes Ergebnis kann die Abiturnote aufbessern. So werden die Chancen in der Quote „Auswahlverfahren der Hochschulen“ (AdH) gesteigert. Wie die Gewichtung genau aussieht, legt jede Universität selbst fest, doch meistens gilt folgende Aufteilung: 49% Test und 51% Abitur. Als Bewerber hat man jedoch nichts zu verlieren, denn wen das TMS-Ergebnis keine Verbesserung bringt, wird es nicht berücksichtigt. Aber Vorsicht! Man kann an dem Test nur zweimal teilnehmen. Es empfiehlt sich also, diese Chance optimal zu nutzen.
In allen anderen Quoten (beispielsweise Abiturbestennote, Wartezeitquote, Zweitstudienbewerber-Quote) ist der Test nicht relevant!
Wer darf am TMS teilnehmen?
Teilnahmeberechtigt sind:
- Personen mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder gleichwertig)
- Schüler, die diese Berechtigung im laufenden oder folgenden Schuljahr erwerben
- Bewerber aus EU-Staaten (gleichgestellt)
Nicht teilnehmen sollten Bewerber aus Nicht-EU-Ländern, für die der TMS in den Zulassungsverfahren keine Rolle spielt.
Warum ist der TMS so wichtig?
Der TMS kann in den Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) und bei der Zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ) das Zünglein an der Waage sein. Er bietet eine echte Chance, auch mit mittlerem Abiturschnitt einen Studienplatz zu erhalten – insbesondere an Universitäten mit hoher TMS-Gewichtung. Manche Hochschulen berücksichtigen ihn zu über 50 %!
Vorbereitung auf den TMS – Erfolgsfaktor Übung
Die Vorbereitung auf den TMS erfordert Disziplin, Struktur und ein gutes Zeitmanagement. Wichtig ist zu verstehen: Es geht nicht ums Auswendiglernen von Fachwissen, sondern um das Trainieren von Teststrategien und Denkprozessen. Viele Fähigkeiten lassen sich durch gezieltes Üben deutlich verbessern – besonders in den Bereichen Textverständnis, Merkfähigkeit und Diagrammanalyse.
Empfohlene Vorbereitungsmethoden:
- Offizielles Übungsheft mit Beispielaufgaben (kostenfrei erhältlich)
- Originalversionen des TMS (Bücher I–III, Hogrefe-Verlag)
- Testsimulationen mit Zeitdruck
- Gruppentraining zur Fehleranalyse
- Nutzung einer Stoppuhr zur Gewöhnung an Zeitlimits
- Übungen mit Konzentrationstrainings
Die optimale Vorbereitungszeit liegt bei 6–10 Wochen, abhängig vom Vorwissen und Übungstyp.
Wo wird der TMS in das Auswahlverfahren einbezogen?
Humanmedizin:
Bochum, Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Göttingen, Halle (Saale), Heidelberg, Heidelberg-Mannheim, Kiel, Köln, Leipzig, Lübeck, Mainz, Marburg, München, Oldenburg, Regensburg, Tübingen, Ulm, Würzburg
Zahnmedizin:
Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Göttingen, Halle (Saale), Heidelberg, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz, Regensburg, Tübingen, Ulm, Würzburg
Wann und wie kann man sich anmelden?
Der Test findet einmal pro Jahr, an einem Samstag Anfang Mai, statt. Die Anmeldung erfolgt jeweils bis zum 15. Januar über die zentrale TMS-Internetseite. Die am TMS beteiligten Hochschulen beauftragen die zentrale TMS-Koordinationsstelle an der Medizinischen Fakultät Heidelberg mit der Organisation und Koordination des TMS.
Die Ergebnisse werden ab Ende Juni bekannt gegeben. Doch auch wenn man den Medizinertest gut meistert, ist das keine Garantie für einen Studienplatz in Deutschland. Eine andere Möglichkeit, um dennoch Medizin studieren zu können, ist der Weg ins Ausland. Die Chancen auf einen Studienplatz in Bulgarien stehen nach wie vor sehr gut. Gerne geben wir von medigate hierzu eine kostenlose Chanceneinschätzung sowie Universitätsempfehlung.
- Phase 1: Erstteilnahme (4 Wochen)
- Phase 2: Bevorzugt zuzulassende Wiederholer (1 Woche)
- Phase 3: Erste Wiederholung (1 Woche)
In dieser Phase melden sich nur Personen an, die noch nie am TMS teilgenommen haben. Ein Testplatz ist garantiert.
Wer im vorherigen Durchgang keinen Platz erhalten hat oder sich krank gemeldet hat, darf sich hier bevorzugt anmelden. Ein Platz ist garantiert.
Hier können sich alle anmelden, die ihr TMS-Ergebnis einmalig verbessern möchten. Plätze sind limitiert – wer keinen erhält, rutscht in die bevorzugte Liste für das nächste Jahr.

Der Testtag – Was du wissen musst
Mitbringen:
-
Personalausweis oder Reisepass
-
Einladungsschreiben
-
2–3 Bleistifte (HB–2B), Radiergummi
-
Wasserflasche (unetikettiert)
-
kleine, geräuscharme Snacks
-
Analoguhr (wenn erlaubt)
Verhalten am Testtag:
-
Frühzeitig anreisen (mindestens 30–45 Minuten vorher)
-
Nur zur erlaubten Zeit bearbeiten
-
Keine Kommunikation mit anderen
-
Kein Verlassen des Arbeitsplatzes ohne Aufsicht
Tipp: Arbeite konzentriert, aber lasse dich nicht von einzelnen schweren Aufgaben entmutigen. Der Test ist so konzipiert, dass niemand alle Aufgaben korrekt lösen kann.
Diese Universitäten berücksichtigen den TMS
Humanmedizin:
Berlin, Aachen, Düsseldorf, Mainz, Freiburg, Heidelberg, Tübingen, Würzburg, Leipzig, Ulm, Hamburg, Göttingen, Jena, München, Greifswald, Erlangen, Marburg, Gießen, Saarland, Bochum, Dresden
Zahnmedizin:
Aachen, Berlin, Bonn, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Göttingen, Greifswald, Halle, Hannover, Heidelberg, Jena, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz, Marburg, München, Münster, Regensburg, Rostock, Saarland, Tübingen, Ulm, Würzburg
Tiermedizin:
Berlin, Gießen, Hannover, Leipzig, München
Pharmazie:
Braunschweig
Ergebnisse, Wiederholung und strategischer Einsatz
Die TMS-Ergebnisse werden einige Wochen nach dem Test im Teilnehmerportal veröffentlicht. Dort sehen Teilnehmer:
- die erreichte Punktzahl
- die relative Einordnung (Prozentrang)
- ob ihr Ergebnis besser oder schlechter als der Durchschnitt ist
Das Ergebnis kann bei allen am TMS beteiligten Hochschulen für die Bewerbung verwendet werden – in der ZEQ und/oder im AdH. Es ist ein Jahr gültig. Wird der TMS wiederholt (maximal einmal erlaubt), zählt automatisch das bessere Ergebnis – ein schlechteres wirkt sich nicht negativ aus.
Strategischer Tipp: Wer seine Bewerbungschancen erhöhen will, sollte sich gezielt an Unis mit hoher TMS-Gewichtung bewerben. Eine sorgfältige Hochschulauswahl kann den entscheidenden Unterschied machen.
FAQs zum Medizinertest
Wie oft darf ich am TMS teilnehmen?
Maximal zweimal: einmal regulär, einmal zur Wiederholung. Die bessere Punktzahl wird verwendet.
Wie lange ist das Ergebnis gültig?
Für den aktuellen und den folgenden Bewerbungszeitraum (meist zwei Jahre).
Was kostet der TMS?
Rund 100 € Teilnahmegebühr.
Brauche ich medizinisches Fachwissen für den TMS?
Nein – es wird ausschließlich allgemeines Denken, Verstehen und Interpretieren geprüft.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den TMS?
Idealerweise im letzten Schuljahr oder direkt danach – wenn du trainiert im konzentrierten Arbeiten bist.
Was ist die Landarztquote?
Ein Sonderverfahren in mehreren Bundesländern, bei dem sich Bewerberinnen verpflichten, später im ländlichen Raum als Hausärztinnen zu arbeiten. Der TMS ist hier ein wichtiges Auswahlkriterium.
Kann ich Nachteile haben, wenn ich teilnehme und schlecht abschneide?
Nur das beste Ergebnis zählt – du kannst also nichts verlieren.

Fazit – Der TMS als Sprungbrett ins Medizinstudium
Der TMS ist für viele Bewerber der entscheidende Faktor, um einen Studienplatz in Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin oder Pharmazie an einer deutschen Universität zu erhalten. Er bietet eine faire Zusatzchance – unabhängig vom Abiturschnitt – und gleicht Nachteile im klassischen Auswahlverfahren aus.
Wer den Test ernst nimmt, sich gezielt vorbereitet, die Aufgabenformate kennt und am Testtag strukturiert arbeitet, kann mit einem starken Ergebnis seine Chancen deutlich erhöhen. In Kombination mit einer klugen Hochschulauswahl ist der TMS für viele der Schlüssel zur Zulassung.
Ob du Arzt auf dem Land, Zahnmediziner in der Stadt oder Forscher im Labor werden willst: Der TMS ist dein erster Schritt dorthin.
